in der Türkei wieder nach Westen

in der Türkei wieder nach Westen

 

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26.5.13 nach Westen

Start bei Km 38684

Die­ser Tag ist ganz ein­fach zu erzäh­len. Es soll­te nach Wes­ten gehen. Mein nächs­tes Ziel war die Stadt Ama­sya. Rich­tig Stre­cke gemacht hat­te ich bis­her noch nicht, waren es doch meist kür­ze­re Distan­zen oder klei­ne Stra­ßen, die mehr Ori­en­tie­rung erfor­der­ten oder wo inter­es­san­te Landschaften/Straßen im Vor­der­grund stan­den. Heu­te soll­te es die Ent­fer­nung sein, die es zu über­win­den galt. Von Kast aus ging es über Erzurum, Erzi­can nach Siv­as, ins­ge­samt 642Km. Die Stra­ße war gut bis sehr gut. Meist vier­spu­rig ver­lief sie ber­gig oder auch schnur­ge­ra­de bis zum Hori­zont über eine Ebe­ne oder ent­lang eines Flus­ses in einem engen Tal. Es war recht abwechs­lungs­reich und Pau­sen gab es immer dort, wo auch die Brum­mis stan­den. Ein­zig die Tem­pe­ra­tur­un­ter­schie­de zwi­schen 13 und 28°C waren etwas schwie­rig, woll­te ich mich unter­wegs doch nicht umpel­len. Abends fand ich ein Motel an der Haupt­stra­ße nahe Siv­as, war der ein­zi­ge Gast und das Motor­rad stand auf der Ter­ras­se.

Parkplatz auf der Terasse

 

27.5.13  nach Amasya

Start bei Km 39326

Wei­ter führ­te mich der Weg über Tokat und Turhal nach Ama­sya. Ohne Navi war die Fahrt auf Haupt­stra­ßen ent­spannt, die Aus­schil­de­rung war fast gut und ein­tö­nig war es auch nicht.

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In Tokat war an einer Gewer­be­stra­ße eine Motor­rad­werk­statt aus­zu­ma­chen. Da Pega­sus immer Öldurst hat, beschloss ich, die Ölvor­rä­te wie­der auf­zu­fül­len. Motor­rad­werk­stät­ten waren die ein­zi­ge Mög­lich­keit, die ich gefun­den hat­te, um pas­sen­des Moto­ren­öl zu bekom­men. An Tank­stel­len woll­te man mir auch schon mal Öl für Die­sel­mo­to­ren ver­kau­fen, Haupt­sa­che es steht 10W40 drauf. Da ich Motor und Kupp­lung noch eini­ge Kilo­me­ter nut­zen möch­te, suche ich lie­ber einen Motor­rad­schrau­ber, die haben eigent­lich immer was pas­sen­des zur Hand. Dies­mal war es lei­der nur voll­syn­the­ti­sches Öl, mine­ra­li­sches ist für alte Moto­ren aus dem ver­gan­ge­nen Jahr­tau­send sicher die bes­se­re Wahl. Da die Ver­stän­di­gungs­mög­lich­kei­ten an die­ser Stel­le zu Ende waren, bekam ich wie­der ein­mal das Han­dy in die Hand gedrückt und konn­te auf deutsch erklä­ren. Zwei Tee spä­ter stand mein Gesprächs­part­ner vor mir, ein in Deutsch­land gebo­re­ner und 1985 in die Tür­kei zurück­ge­kehr­ter Mann mit­te vier­zig, der sich freu­te, mal wie­der deutsch spre­chen zu kön­nen. In sei­ner Werk­statt — er war mal MZ-Ver­trags­händ­ler — gab es noch mehr Tee und er erzähl­te mir, dass er heu­te neben­be­ruf­lich nach his­to­ri­schen Sachen sucht. Auf einer Unmen­ge von Bil­der waren Gelän­de­aus­schnit­te zu sehen, wo man mit mehr oder weni­ger viel Phan­ta­sie Höh­len­ein­gän­ge, sehr alte Figu­ren oder Was­ser­be­cken erken­nen oder wenigs­tens ver­ah­nen konn­te. Am gro­ßen Tref­fer arbei­tet er aber noch, hofft er doch auch auf einen ech­ten Schatz. Sei­ne Phan­ta­sie war bei der Bild­aus­wer­tung aber auch wesent­lich aus­ge­präg­ter als mei­ne.

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Erst nach eini­ger Zeit konn­te ich mei­ne Fahrt fort­setz­ten und kam noch zei­tig am Tag in Ama­sya an. Auch das im Rei­se­füh­rer emp­foh­le­ne Hotel war dies­mal schnell gefun­den.

 

 

28./29.5.13 in Amasya

Mit mei­ner Unter­kunft hat­te ich dies­mal einen Glücks­tref­fer gelan­det. Wen es ein­mal nach Ama­sya ver­schla­gen soll­te, dem kann ich  Melis Hotel nur emp­feh­len ( Ersatz-Link ).

 

Eingang zu Melis Hotel

 

Der sehr net­te Betrei­ber spricht gut Deutsch und Haus, Zim­mer, Früh­stücks­ter­ras­se und Früh­stück fand ich klas­se. Auch bei der Farb­wahl der Zim­mer hat man Mut bewie­sen.

mein Zimmer in Melis Hotel

 

Für die Stadt selbst hat­te ich mir einen gan­zen Tag gegönnt, gab es doch vie­le inter­es­san­te Sachen zu sehen. Da sind die alten, lie­be­voll her­ge­rich­te­ten Erker­häu­ser (osma­ni­sche Konaks) am Fluss, von denen heu­te vie­le als Hotel betrie­ben wer­den.

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Auch in einem Medi­zin­mu­se­um bin ich gewe­sen. Wie man an den Bil­dern erken­nen kann, war das medi­zi­ni­sche Wis­sen vor rund 700 Jah­ren schon sehr weit ent­wi­ckelt,

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unter ande­rem wur­de auch Musik zu the­ra­peu­ti­sche Zwe­cken genutzt.

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Ein Blick in die Haupt­mo­schee

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zeigt hier auch ganz welt­li­che Pro­ble­me.

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Ober­halb der Stadt sind weit­hin sicht­bar Fel­sen­grä­ber der pot­ni­schen Köni­ge aus dem 3. und 2. Jh.v.Ch. zu sehen.

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Über in den Fels gemei­ßel­te Trep­pen kann man zu ihnen empor­stei­gen.

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Als Beloh­nung für den Auf­stiegt bei Tem­pe­ra­tu­ren um die 30Grad gab es dann einen schö­nen Blick über die Stadt

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und etwas küh­les und süßes.

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 30.5.13       nach Hattusa

Start bei Km 39561

Die Fahr­stre­cke von rund 250Km war nicht so rich­tig “tag­fül­lend” und soll­te der ver­blei­ben­de Nach­mit­tag für die Besich­ti­gung von Hat­tusa genutzt wer­den. Bis auf eine klei­ne­re Bau­stel­len­ein­la­ge war die Fahrt auch nichts beson­de­res. Auch das im Rei­se­füh­rer emp­foh­le­ne Hotel Bay­kal war dank sei­ner zen­tra­len Lage auch ohne Navi sofort gefun­den. Blieb also aus­rei­chend Zeit für die Besich­ti­gung der alten Stei­ne. Vom Hotel bis zum Kas­sen­häus­chen waren es nur 300 Meter und ich mein­te, bald wie­der im Hotel zu sein — wie man sich täu­schen kann.
Irgend­wo hat­te ich gele­sen, dass Hat­tusa  die ältes­te Stadt der Mensch­heit sein soll, ers­te Besied­lun­gen vor ca. 8.000 Jah­ren wur­den nach­ge­wie­sen, hat­ti­sche Fürs­ten­grä­ber sind über 4.000 Jah­re alt. Ich war gespannt, was es zu sehen geben soll­te. Als ich berg­auf aus dem Ort her­aus ging, war als ers­tes ein Teil­stück der ori­gi­nal­ge­treu wie­der­auf­ge­bau­ten Stadt­mau­er zu sehen.

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Nach dem Kas­sen­häus­chen ging es wei­ter berg­auf bis zur Unter­stadt. Bis zum Bus einer japa­ni­schen Tou­ris­ten­grup­pe war ich das ers­te mal am Schwit­zen.

Der Tem­pel­be­reich war aus gro­ßen Fels­bro­cken errich­tet wor­den, eben­so die Wege.

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Den Bus sah ich wenig spä­ter hoch oben auf dem Berg, woll­te ich da noch rauf?

Das Schwit­zen und Schnau­fen hat sich gelohnt, konn­te ich das Löwen­tor,

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Tei­le der alten Stadtmauer/Stadtbefestigung und einen 70 Meter lan­gen Tun­nel bewun­dern.

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Auf dem fol­gen­den Bild, ganz weit unten ist die Stra­ße zu sehen, an wel­cher mein Hotel liegt, der Höhen­un­ter­schied ist beacht­lich und mei­ne Kon­di­ti­on war wie­der etwas gestärkt.

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Hier noch eine Auf­nah­me von den Res­ten der Ober­stadt, auch der Ver­lauf des Rund­we­ges ist teil­wei­se zu sehen.

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Als es an die gro­ße Königs­burg Büyükkka­le ging, zogen dunk­le Regen­wol­ken auf und ange­sichts des noch lan­gen Rück­we­ges mach­te ich doch lie­ber an den Abstieg.

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Auf dem fol­gen­den Bild ist auf dem gegen­über­lie­gen­den Hang der auf­stei­gen­de Rund­weg zu erken­nen. Man soll­te bei einem Besuch also genü­gend Zeit mit­brin­gen und auch zu Fuß gehen, mit Auto sieht man nicht mal die Hälf­te.

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Wer etwas Zeit hat und mehr über Hat­tusa erfah­ren möch­te , kann sich wei­te­re Infor­ma­tio­nen bei Wiki­pe­dia anse­hen.

 

 

31.5.13     ab Hatuscha nach Inebolu

Start bei Km 39806

Wenn ich wei­ter öst­lich schon nicht am Schwar­zen Meer war, woll­te ich wenigs­tens die Küs­ten­stra­ße zwi­schen Inebo­lu und Amas­ra fah­ren, hat­te ich doch öfter von die­ser Stre­cke gele­sen. Bis zur Küs­te ist es gut eine Tages­etap­pe und so fuhr ich über Sung­ur­lu, Can­ki­ri und Kas­ta­mo­nu in Rich­tung Inebo­lu. War die Stre­cke anfangs hüge­lig und kur­vig, wur­de es dann flach, gera­de und brü­tend heiß. Ein wei­tes Tal mit inten­si­ver Land­wirt­schaft woll­te kein Ende neh­men. Fel­der, die unter Was­ser gestellt wur­den, waren schein­bar für den Reis­an­bau vor­be­rei­tet. Aus der Hit­ze woll­te ich nur noch raus und war froh, als es end­lich berg­auf ging und die Tem­pe­ra­tu­ren wie­der in erträg­li­che Berei­che kamen. Ganz neben­bei erklomm ich, bzw. mein Motor­rad noch einen Pass mit 1875 Metern.

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An einer neu auf­ge­bau­ten Quel­le (8.5.2013) füll­te ich mei­ne Was­ser­vor­rä­te wie­der auf. Erstaun­lich, dass die Trink­ge­fä­ße noch immer vor­han­den waren. Wie wäre das zu Hau­se?

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Mein Kilo­me­ter­stand sag­te mir, dass ich auf die­ser Tour jetzt 10.000Km gefah­ren bin, der rich­ti­ge Zeit­punkt, den Ver­schleiß­zu­stand der Rei­fen (Mit­as E07) zu doku­men­tie­ren.

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Hinterrad

 

Bevor die Indus­trie­um­ge­bung von Inebo­lu die Land­schaft domi­nier­te, gab es noch etwas alpen­ähn­li­ches zu sehen.

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In Inebo­lu ange­langt, nahm mir die Rea­li­tät die Hotel­ent­schei­dung ab. Das vor­ausge­wähl­te Haus in der Stadt war geschlos­sen, das nächs­te am Strand wur­de gera­de reno­viert und so muss­te ich zwangs­läu­fig auf das Hotel Yako­moz-Tatil Köyü direkt am Strand aus­wei­chen. Bei der Aus­sicht kein schlech­tes Ergeb­nis.

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Bei der Hotel­la­ge muss­te ich einen Tag Pau­se ein­le­gen und mich ein wenig auf die fau­le Haut legen.

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 2.6.13     ab Inebolu

Start bei Km 40207

Was soll ich zu rund 160Km kur­vi­ger Küs­ten­stra­ße vom Feins­ten sagen. Seht euch die Bil­der an, mehr “Zeit” zum foto­gra­fie­ren habe ich mir nicht genom­men.

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Hier mit einem Blick auf Amas­ra.

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Ursprüng­lich soll­te Safranbo­lu mit sei­nen alten Häu­ser im Osma­nen­stil mein nächs­tes Ziel wer­den. Als aber vie­le mei­ner Infor­ma­tio­nen auf  eine Tou­ris­ten­hoch­burg mit ent­spre­chen­den Prei­sen hin­wies, ent­schied ich mich, mir die klei­ne­re und weni­ger über­lau­fe­ne Aus­ga­be die­ses Ortes in Göy­nük anzu­se­hen. Die­se Vari­an­te hat­te außer­dem den Vor­teil, dass ich näher an Istan­bul war und mit einer Tages­etap­pe an die­ser Metro­po­le vor­bei bis Bul­ga­ri­en gelan­gen konn­te.

Im Ver­lau­fe des Tages wur­de ich drei­mal rich­tig nass. Dann war es aber zwi­schen­durch immer so warm, dass mei­ne Sachen fast wie­der tro­cken wur­den, bei den herr­schen­den Tem­pe­ra­tu­ren kein Pro­blem.

Die letz­ten 100Km führ­ten abwechs­lungs­reich über Neben­stra­ßen durch bewal­de­tes Mit­tel­ge­bir­ge mit einen stark fre­quen­tier­ten Nah­erho­lungs­ge­biet und brach­te wie­der Fahr­spaß. In Göy­nük ange­kom­men, war das Göy­nük Hotel an der Haupt­stra­ße schnell gefun­den. Die bes­ten Zei­ten des Hau­ses lagen in der nähe­ren Ver­gan­gen­heit, aber es war okay.

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Hier noch eini­ge Ein­drü­cke vom Ort.

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 3.6.13    nach Bulgarien

Start bei Km 40677

Es ging in Rich­tung Auto­bahn. Zwi­schen­durch wur­de ich wie­der ein­mal Opfer der Aus­schil­de­rung und erwisch­te eine Neben­stra­ße, die leer, in schlech­tem Zustand und land­schaft­lich inter­es­sant war. Bevor ich auf die Auto­bahn fuhr, woll­te ich in Ada­pa­za­ri noch Moto­ren­öl nach­kau­fen. In einem Gewer­be­ge­biet vol­ler auto­ori­en­tier­ter Fir­men war wie­der ein­mal für Motor­rä­der nichts zu bekom­men. Wie machen die Leu­te das hier mit dem Öl? ich befürch­te bei­na­he, man kippt irgend etwas in die Motor­rad­mo­to­ren rein, Haupt­sa­che es steht 10W40 drauf.
Die Metro­po­le Istan­bul woll­te ich so schnell und so ori­en­tie­rungs­si­cher wie nur irgend mög­lich hin­ter mich brin­gen. Ich hat­te über­haupt kei­nen Bock dar­auf, in die­sem Moloch rum­zu­ir­ren. Schon in Ama­sya hat­te ich auf der Post eine Auto­bahn­vi­gnet­te für 35 Lira erstan­den, um nicht noch ein­mal an einer der auto­ma­ti­schen Maut­kon­troll­stel­len auf­zu­fal­len, nicht dass ich an der Lan­des­gren­ze noch Ärger mit Nach­zah­lung und Extra­ge­büh­ren bekom­me. Mit mei­nen begrenz­ten Argu­men­ta­ti­ons­mög­lich­kei­ten hät­te ich da bestimmt schlech­te Kar­ten.
Also rauf auf die Pis­te und den Tacho auf 90kmh ein­ge­stellt. Anfangs war die Ver­kehrs­dich­te noch recht gering, was sich, je näher man an Istan­bul her­an kam, völ­lig änder­te. Die vier­spu­ri­ge Pis­te wur­de voll wie in der rush­hour, der Fahr­stil ent­spre­chend. Es wur­de gefah­ren wo Platz war, oder auch kein Platz mehr war. Zum Teil wur­de völ­lig rück­sichts­los und wirk­lich gefähr­lich um jede Wagen­län­ge gekämpft. Auf mei­ner Tour hat­te ich schon eini­ges an Stra­ßen­ver­kehr erlebt und ängst­lich bin dabei sicher nicht, hier wur­de all das aber völ­lig in den Schat­ten gestellt. Gegen Mit­tag war ich jeden­falls wie­der in Euro­pa ange­langt und die Situa­ti­on auf der Pis­te ent­spann­te sich, je klei­ner Istan­bul hin­ter mir wur­de. Es war höchs­te Zeit für eine Pau­se.

Ziel mei­ner heu­ti­gen Etap­pe war die bul­ga­ri­sche Schwarz­meer­küs­te mit der Vor­stel­lung, mein Zelt in Strand­nä­he auf­zu­schla­gen und die Farb­un­ter­schie­de mei­ner ver­schie­de­nen Haut­par­tien etwas zu redu­zie­ren. Der kur­ze Weg zur Küs­te führt über Kir­k­a­re­li zur Gren­ze und danach direkt in Rich­tung Was­ser. Ab Auto­bahn fuhr ich auf einer nagel­neu­en vier­spu­ri­gen Pis­te in Rich­tung Bul­ga­ri­en. Man hat­te den Grenz­über­gang als Ent­las­tung der Haupt­rou­te über Edir­ne vor­ge­se­hen. Dafür war es hier aber ziem­lich ruhig. An der Grenz­sta­ti­on ange­kom­men duf­te ich den Schal­ter­lauf begin­nen. Was soll ich sagen, nach knapp einer hal­ben Stun­de, in der ich freund­lich von einem zum nächs­ten Schal­ter durch­ge­reicht wur­de, war ich ohne jeg­li­che Pro­ble­me in Bul­ga­ri­en, klas­se. Ähn­lich unpro­ble­ma­tisch ver­lief der Umtausch mei­ner rest­li­chen tür­ki­schen Lira noch auf der tür­ki­schen Sei­te der Gren­ze. Nächs­ter Anlauf­punkt war ein Vignet­ten­ver­kauf direkt hin­ter der Grenz­sta­ti­on. Nach mei­nen Infor­ma­tio­nen müs­sen auch Motor­rä­der in Bul­ga­ri­en eine pau­scha­le Stra­ßen­be­nut­zungs­ge­bühr bezah­len. Mein Wunsch wur­de mit der Bemer­kung abge­lehnt, für Motor­rä­der nicht (mehr?) nötig — auch gut.

An der neu­en Pis­te gab es noch kei­ne Tank­stel­len und bei dem Ben­zin­preis­un­ter­schied Tür­kei-Bul­ga­ri­en soll­te man unmit­tel­bar hin­ter der Gren­ze die ers­te Tank­mög­lich­keit ver­mu­ten, weit gefehlt. Da muss­te ich doch tat­säch­lich mei­nen Zusatz­tank wie­der in Anspruch neh­men. Was mich noch mehr ver­wun­der­te war die Tat­sa­che, dass sich der Stra­ßen­zu­stand hin­ter der Gren­ze schlag­ar­tig in sau­mä­ßig änder­te. Da war wohl die Abstim­mung zwi­schen bei­den Län­dern bezüg­lich der Aus­weich­grenz­über­gän­ge völ­lig dane­ben gegan­gen. Nicht ein­mal mei­ne alten DDR-Fähig­kei­ten beim Schlag­loch­sla­lom hal­fen hier wei­ter, die gan­ze Stra­ße war ein ein­zi­ges Schlag­loch. Neben dem Stra­ßen­zu­stand wur­de mei­ne Lau­ne noch durch Regen ver­schlech­tert, der spä­ter noch in ein ordent­li­ches Gewit­ter über­ging. Da war wohl nix mit zel­ten und bräu­nen.

In die­sem Haus mie­te­te ich mich schließ­lich ein.

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